Sachverständige Hydrogeologie und Ingenieurgeologie

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Hydrogeologie und Ingenieurgeologie - Informationen

Die Hydrogeologie

Bezeichnet die Wissenschaft vom Wasser, welches sich in der Erdkruste befindet unter dem Gesichtspunkt der Wechselwirkungen mit den äußeren Einflüssen. Grundlage dieser Wissenschaft ist die Kenntnis des Untergrundaufbaus. Diese Kenntnis erlangt man hauptsächlich durch Karten der Geologie, durch Bohrungsergebnisse sowie durch dreidimensionale Modellgrafiken der geologischen Beschaffenheit des Untergrundes.
Die Hydrologie ist eine angewandte Fachrichtung der geologischen Wissenschaft. Der Gegenstand der Forschung ist das Grundwasser und alle einflussnehmenden Faktoren. Als angrenzender Bereich befasst sich die Hydrologie aber auch mit oberirdischem Wasser und dem Wasserkreislauf.
Als Untergruppen der Hydrologie gilt auch die Geohydraulik, bei der die Grundwasserbewegungen im Untergrund erforscht werden, sowie dir Hydrochemie, die auf der Lehre der chemischen Wasserzusammensetzung basiert.

Was macht die Hydrogeologie?

Die grundlegenden Aufgaben dieses wissenschaftlichen Fachgebietes sind:

  • Das Sichern der Vorräte von Grundwasser sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht

  • Das Entdecken von Neubildungen von Grundwasser

  • Management von Grundwasser

  • Überwachen von Trinkwasserschutzgebieten

  • Erkunden von neuen Grundwasserpotentialen

  • Entgiftung von kontaminiertem Grundwasser

  • Hydrologische Bauberatung z.B. Bemessen von Grundwasserhaltungen

Für die verschiedenen Aufgabenbereiche werden allerlei Werkzeuge zur Überwachung und zur Erkundung des Grundwassers eingesetzt. So z.B. Das Remote Sensing ( die Fernerkundung), Bohrungen, Messstellen für Grundwasser, geophysikalische Varianten, Labor- und Pumpversuche, sowie die chemische Analyse von Grundwasser.

Die Ingenieurgeologie

Auch bekannt unter der Bezeichnung Baugeologie ist die Ingenieurgeologie Bindeglied zwischen der angewandten Geologie und der Geotechnik als auch ein Verbindungsglied zwischen dem konstruktiven Ingenieurwesen und den althergebrachten Geowissenschaften. Sie befasst sich hauptsächlich mit dem Verhalten von Gestein im Hinblick auf genetisch bedingte Materialeigenschaften und den mechanischen und physikalischen Gegebenheiten.

Die Ingenieurgeologie stellt ein eigenständiges Teilgebiet der Geotechnik dar, die verschiedene Geowissenschaften und Gebiete des Bauingenieurwesens in sich vereinen. Zielsetzung ist es, eine optimale Nutzung zu erreichen um zu erkunden und auch um die oberen Bereiche der Erdkruste zu schützen, aber auch Gebäude, Berghänge oder Deponien zu sichern und deren Stabilität zu gewährleisten.

Die Tätigkeitsbereiche eines Ingenieurgeologen

Ein Ingenieurgeologen ist tätig in dem Aufgabenfeld:

  • Geomesstechnik

  • Geohydraulische Versuche

  • Klassifizierung, Benennung und Beschreibung von Boden- und Felsarten

  • Bohrungen und Sondierungen

  • Feststellen der Baugrundstabilität, Böschungs- und Hangstabilität

  • Messen des Erddrucks

  • Talsperrengeologie

  • Tunnel-, Verkehrswege- und Deponiebau

  • Geologie bei Steinbrüchen

  • Gutachten erstellen und Ausschreibungen vorbereiten

  • Baubegleitung in Erdfall- und Senkungsgebieten

Sachverständiger für Hydrogeologie und Ingenieurgeologie

Der Sachverständige für die Bereiche Hydrogeologie findet sich im Sachbereich Wasserwirtschaft.

Vorbildung

Man erwartet von dem Bewerber mindestens ein abgeschlossenes Studium in einer technischen Fachrichtung, wie z.B. Bauingenieurwesen, Maschinenbau oder Architektur, etc. – absolviert an einer Universität oder einer Hochschule, bzw. Fachhochschule.

Darüber hinaus muss eine mindestens achtjährige Praxis mit Schwerpunkt des beabsichtigten Fachgebietes nachgewiesen werden. Eine wissenschaftliche oder planerische Tätigkeit in diesem Fachgebiet erfüllt diesen Anspruch nicht, denn hier ist davon auszugehen, dass keine Gelegenheit bestand, die tatsächlichen Bauausführungen ausreichend kennenzulernen.

Kenntnisse im technischen Bereich

Vom Bewerber wird erwartet, dass er über fundierte technische Kenntnisse des angestrebten Fachgebietes verfügt. Das bedeutet auch, dass nicht nur direkte technische Begebenheiten erfasst und erkannt werden müssen, sondern der Bewerber muss auch in der Lage sein für die Rekonstruktion von Schadensabläufen, fachübergreifende Zusammenhänge zu erfassen und zu verarbeiten. Hierfür bedarf es ebenfalls fundierte Kenntnisse in den Fachgebieten:

  • Werkstoffe

  • Bauphysik

  • Vertragswesen

  • Baustatik

  • Technisches Ausschreibungs- und Vergabewesen

  • Normen und Richtlinien

  • Baukonstruktion

  • Prüfungsmethoden

  • Baubetrieb

Kenntnisse im Bereich Recht und Vertragswesen

Neben den fundierten technischen Kenntnissen und der erforderlichen Vorbildung muss ein Bewerber darüber hinaus auch noch wesentliche rechtliche Kenntnisse vorweisen können. So z.B. über :

  • JVEG (Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz)

  • Sachverständigenrecht

  • Grundkenntnisse der Prozessordnung

  • Arten von Gutachten

  • Durchführen von Ortsterminen

  • Bauordnung

  • Arten der Beweisverfahren

  • Technische Baubestimmungen

Bei der Ausfertigung von Gutachten wird besonders Wert darauf gelegt, dass die erstellten Gutachten sowohl juristisch als auch technisch fundiert und für den Laien verständlich verfasst sind. Die Schriftstücke müssen aber auch für den Fachmann nachprüfbar und nachvollziehbar sein. Es sollen bestimmte Kernpunkte in einem Gutachten vorkommen:

  • Klares Benennen der Beweisfrage und des gesetzten Ziels

  • Aufzeigen der Diskrepanzen zwischen Ist- und Sollzustand sowie die Bewertung vorhandener Abweichungen

  • Ausführungen zur Vorgehensweise, den angewandten Untersuchungsmethoden, sowie der Nennung der Quellen für erfasste Erkenntnisse

  • Das verbildlichen der Ausgangssituation in allgemein gehaltener Form

  • Bestimmen und erläutern von Ergebnissen und den Vertrauensbereichen

  • Zusammenfassung und Beantwortung von Beweisfragen